Changes

„Wir von CULTUREINSIDE möchten eine Ausstellung mit dem Titel CHANGES verwirklichen, die unsere Zeit der Veränderungen würdigt“, schreibt CULTUREINSIDE auf seiner Seite zur Ausschreibung des Wettbewerbs.

Stefan Postius hat zu diesem Thema einen Beitrag geleistet, der sich mit Metall-Recycling befasst. Recycling macht aus Altem Neues, Zweck und Formen verändern sich. Aber auch die Gesellschaft ändert sich, indem sie die Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens erkennt. Langsam verstehen diesen Zug der Zeit auch Industriebetriebe und merken, dass sich damit Geld verdienen lässt. Die Fotografien entstanden mit freundlicher Genehmigung der Firma Cronimet in Karlsruhe.

Der Beitrag wurde zusammen mit denen von 41 anderen KünstlerInnen aus 17 Ländern für eine Ausstellung in der Abbay von Neumünster in Luxemburg-Stadt angenommen. Siehe www.cultureinside.com/contestde/contest_changes-results.aspx/ViewGallery/10565/. Die Ausstellung ist in der Zeit vom 29.10.20.11.2011 zu besichtigen.

Nachverdichtung

Seit langer Zeit befasse ich mich mit „Nachverdichtung“. Ein kontrovers diskutiertes Thema in der Entwicklung von Städten. Siehe dazu die gesetzliche Basis in „Verordnung der Landesregierung über die Verbindlicherklärung des Landesentwicklungsplans 2002“ vom 23. Juli 2002, „Leitbild der räumlichen Entwicklung“, Abschnitt 1.4.

Vereinfacht formuliert läuft es darauf hinaus, dass vorrangig Freiräume in den Städten baulich geschlossen werden, um das Bebauen von Flächen außerhalb des Stadtgebietes zu reduzieren. Leider geht diese Strategie meistens auf Kosten der innerstädtischen Lebensqualität. Es verschwinden in aller Regel Grünflächen und vor allem alte Bäume. Allenfalls werden kleine Bäumchen nachgepflanzt, die natürlich die Klima-reguliernde Funktion alter Bäume erst in 10-15 Jahren haben werden. Temperatur und Staubbelastung in den Städten steigt somit auch durch die Nachverdichtung an: die Lebensqualität sinkt.

In meiner fotografischen Näherung an dieses Thema möchte ich zeigen, dass noch viel mehr und dichter gebaut werden könnte, als wir es derzeit erleben. Meine konstruierten Mehrfachbelichtungen sollen deutlich machen, dass neue Areale, für deren Erbauung schon viel Grün geopfert wurde, viel höher und massiver hätten ausgebaut werden können, und, ich staunte nicht schlecht, als mir bei den Arbeiten deutlich wurde, dass die daraus enstehenden Mega-Kolosse eine eigentümlich gemeine und bedrohliche Ästhetik entwickeln.

Meine Arbeiten sollen Stadtplaner und städtische Gestaltungsgremien ermutigen, sich künftig mehr zu trauen und der Bevölkerung in visionärer Verantwortung mehr zuzumuten.

3 der Aufnahmen sind derzeit in der Ausstellung des BUND Konstanz „Künstler retten Regenwald“ vom 9.7. 31.7. zu sehen. Mehr dazu unter www.palmenhaus-konstanz.de/aktuelles.html.

Reise nach China

Die Vielfalt der Eindrücke auf einer Reise nach China mit dem Kunstverein Konstanz im November 2010 war überwältigend. Wir fokussierten uns auf Städte und dort wiederum lag ein Schwerpunkt auf Entwicklungen zeitgenössischer Kunst. Die Serie der hier eingestellten Fotos soll von allem etwas zeigen, sie ist ein höchst reduzierter persönlicher Blick in diese andere Welt.

 

Die Bildtitel:
01 Ruhe im Gewusel
02 Shanghai im Lichterrausch
03 JR und die fernöstliche Art der Kunstbetrachtung
04 Kinder holen Kunst ins Leben
05 Hu Jieming: „100 years in 1 minute“
06 Kontraste vor Shanghai
07 Xian an einem Regentag
08 Obstverkauf nachts in Xian
09 Wie praktisch
10 Artistik in der Peking Oper in Peking
11 Einflug nach Dubai

Moll

Lange Zeit habe ich mich mit der Installation „Moll“ von Katja Schenker im Kunstverein Konstanz beschäftigt. Ich habe dieses temporäre Kunstwerk mit meiner sehr eigenen Sichtweise fotografiert und war vom Ergebnis ziemlich überrascht. Das wunderbare Original erfährt hierdurch eine Transposition in andere Räume und veränderte Stimmungen.

Mitgliederjahresausstellung 2010

Der Kunstverein Konstanz veranstaltete in der Zeit von Dezember 2009 bis März 2010 eine unjurierte Mitgliederjahresausstellung. Bei einer solchen Gelegenheit kann jedes Mitglied des Kunstvereins Konstanz eigene Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren.

Am Tag der Einreichung der Arbeiten sah ich so viele interessante Bilder und Skulpturen im großen Saal des Kunstvereins im Kulturzentrum am Münster, dass ich beschloss, auch am Tag der Hängung dabei zu sein. Es war für mich wie eine kleine Offenbarung – diese berauschende Vielfalt unterschiedlichster Wahrnehmungen, Empfindungen, Darstellungen und Gestaltungen. Je mehr ich von den Arbeiten sah, umso interessanter erschien mir der Gedanke, die zu den Werken gehörigen Künstler kennen zu lernen, sie zu interviewen und dabei zu fotografieren. Ich habe dann den Versuch zusammen mit 55 der Künstlerinnen und Künstlern unternommen, mögliche innere Verwandtschaften zwischen Künstler und Arbeit zu entdecken und fotografisch zu beschreiben.

Die Ergebnisse sind nun als Buch erschienen. Das Buch trägt den Titel „Künstler schaffen Schnittstellen“ und ist unter der ISBN 9 783842340374 über den Buchandel zu beziehen. In besserer Qualität kann es direkt bei dem Autor und Herausgeber Stefan Postius bestellt werden. Die hier angefügte Serie von Fotos habe ich für den Fotowettbewerb „Neue Bilder vom Alter(n)“ zusammengestellt. Von diesen 10 Fotos hat die Jury die Fotos von Dieter Herrmann, Ilse Fark und Irene Blaschke für die Wanderausstellung ausgewählt.

Dorothea Cremer-Schacht (DGPh) schreibt zu dem Buch:

Ausgangspunkt des Projektes war die Schau „Schnittstellen“ des Konstanzer Kunstvereins im Jahr 2009. Begeistert von der künstlerischen Vielfalt der ausgestellten Werke hat sich Stefan Postius die Aufgabe gestellt, die Aussteller zu portraitieren.

Die Künstler präsentieren sich so unterschiedlich wie die Schau selbst. Alles ist im Fluss bei Constanze Brahn, von der dreiteiligen Arbeit bis zum Muster der Bluse; in Ilse Fark lebt noch heute das Kind, das mit den Augen gen Himmel gerichtet zum Abheben bereit steht; Jürgen Kempter hat seinen Plastiken nichts hinzuzufügen und übergibt alles an den Betrachter, den er unvermittelt anschaut; Joachim Trautner betont mit Kamera und Blitzgerät unverwechselbar das Fotografische seiner Arbeit und Alexander Weinmann wird selbst zu einer weiteren Skulptur.

Die Statements der Künstler, die diesen Fotografien gegenüberstehen sind informativ, teils rätselhaft bis philosophisch und handeln von Motivation und Reflektion künstlerischer Arbeit, verwendeter Technik oder Zukunftsplänen bis zu allgemeinen Äußerungen über Mensch, Kunst und Natur.