Der Kunstverein Konstanz veranstaltete in der Zeit von Dezember 2009 bis März 2010 eine unjurierte Mitgliederjahresausstellung. Bei einer solchen Gelegenheit kann jedes Mitglied des Kunstvereins Konstanz eigene Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren.
Am Tag der Einreichung der Arbeiten sah ich so viele interessante Bilder und Skulpturen im großen Saal des Kunstvereins im Kulturzentrum am Münster, dass ich beschloss, auch am Tag der Hängung dabei zu sein. Es war für mich wie eine kleine Offenbarung – diese berauschende Vielfalt unterschiedlichster Wahrnehmungen, Empfindungen, Darstellungen und Gestaltungen. Je mehr ich von den Arbeiten sah, umso interessanter erschien mir der Gedanke, die zu den Werken gehörigen Künstler kennen zu lernen, sie zu interviewen und dabei zu fotografieren. Ich habe dann den Versuch zusammen mit 55 der Künstlerinnen und Künstlern unternommen, mögliche innere Verwandtschaften zwischen Künstler und Arbeit zu entdecken und fotografisch zu beschreiben.
Die Ergebnisse sind nun als Buch erschienen. Das Buch trägt den Titel „Künstler schaffen Schnittstellen“ und ist unter der ISBN 9 783842340374 über den Buchandel zu beziehen. In besserer Qualität kann es direkt bei dem Autor und Herausgeber Stefan Postius bestellt werden. Die hier angefügte Serie von Fotos habe ich für den Fotowettbewerb „Neue Bilder vom Alter(n)“ zusammengestellt. Von diesen 10 Fotos hat die Jury die Fotos von Dieter Herrmann, Ilse Fark und Irene Blaschke für die Wanderausstellung ausgewählt.
Dorothea Cremer-Schacht (DGPh) schreibt zu dem Buch:
Ausgangspunkt des Projektes war die Schau „Schnittstellen“ des Konstanzer Kunstvereins im Jahr 2009. Begeistert von der künstlerischen Vielfalt der ausgestellten Werke hat sich Stefan Postius die Aufgabe gestellt, die Aussteller zu portraitieren.
Die Künstler präsentieren sich so unterschiedlich wie die Schau selbst. Alles ist im Fluss bei Constanze Brahn, von der dreiteiligen Arbeit bis zum Muster der Bluse; in Ilse Fark lebt noch heute das Kind, das mit den Augen gen Himmel gerichtet zum Abheben bereit steht; Jürgen Kempter hat seinen Plastiken nichts hinzuzufügen und übergibt alles an den Betrachter, den er unvermittelt anschaut; Joachim Trautner betont mit Kamera und Blitzgerät unverwechselbar das Fotografische seiner Arbeit und Alexander Weinmann wird selbst zu einer weiteren Skulptur.
Die Statements der Künstler, die diesen Fotografien gegenüberstehen sind informativ, teils rätselhaft bis philosophisch und handeln von Motivation und Reflektion künstlerischer Arbeit, verwendeter Technik oder Zukunftsplänen bis zu allgemeinen Äußerungen über Mensch, Kunst und Natur.